Archiv der Kategorie: Hochtouren

Hier werden Touren beschrieben, die meist im hochalpinen-Bereich angesiedelt sind und daher auch die Ausrüstung entsprechend angepasst sein muss.

Test: Durch die wilde Vanoise mit den La Sportiva Nepal Evo GTX

Sicher halten mich jetzt viele für einen Blitzmerker, wenn ich damit anfange, dass die Jungs und Mädels von La Sportiva Schuhe bauen können und dies auch schon seit mehr als 80 Jahren erfolgreich tun. Trotzdem erwähne ich es noch mal an dieser Stelle, da inzwischen fast alle Outdooranbieter Bergschuhe ihrem Sortiment anbieten. 80 Jahre Erfahrungen mit Bergstiefeln, das kann aber nicht jedes Untenehmen am Outdoorhimmel von sich behaupten. Manche geben es mehr oder weniger offen zu, die Technologie von Dritten eingekauft zu haben (bspw. Mammut). Andere wiederum meinen, einen Technologieflash mitmachen und das Sortiment erweitern zu müssen. Auch La Sportiva hat sein Sortiment um einige Bereich erweitert, bei denen man geteilter Meinung sein kann, dennoch vertraue ich dem Kerngeschäft der Marke aus dem Trentino-Südtirol (Danke an Andreas für den Hinweis auf das fehlende Trentino!) voll und ganz. Das hat letztlich in meinem Entscheidungsprozess auch für den La Sportiva Nepal Evo GTX gesprochen, wenngleich mein direkter Mitfavorit von LOWA (Weisshorn GTX) beste Voraussetzungen mitgebracht hat.

Wie verhält sich der La Sportiva also unter Echtbedingungen? Bei einer 6-tägigen Durchquerung des französischen Nationalparks Vanoise mit zahlreichen Gletschern sollte die optimale Testumgebung für einen voll steigeisenfesten, robusten Hochtourenschuh sein. Und als Abschluss mit dem leichten 4000er Gran Paradiso. Da die Tour Anfang Juli geplant und noch sehr viel Schnee zu erwarten war, habe ich mich gegen meine zwar Steigeisenfeste, aber leichten La Sportiva Trango entschieden. Im Nachhinein auch eine sehr gute Entscheidung. Weniger wegen der Wärme, sondern eindeutig wegen der Nässe. Alle Kollegen mit leichterem Schuhwerk hatten trotz Goretex nach 3-4 Tagen nur noch nasse Schuhe, die auch nachts nicht richtig für den nächsten Tag trocken wurden.

Erschwerend kam hinzu, dass wir 80% der Zeit durch teilweise knietiefen Schnee marschiert sind und Feuchtigkeit von oben (trotz Gamaschen) in die Schuhe gelangt ist. Also Beste Voraussetzungen um auch die Wasserfestigkeit und die integrierte Gamasche zu testen.

Allgemein:
Seit mehreren Jahren schneidet der La Sportiva Nepal Evo GTX regelmäßig als einer der Besten in seiner Kategorie „anspruchsvolle Hochtouren“ ab. Durch das Robuste Leder- Außenmaterial, die perfekte Wärmeleistung und die Steigeisenfähigkeit eignet sich der Evo GTX ebenfalls für Winter- und Eisklettertouren. Doch haben in den Jahren bestimmt einige Konkurrenten aufgeholt oder etwa überholt? Ich selbst bin ehrlich gesagt immer etwas skeptisch bei Tests von Bergstiefeln, da die Passform je nach Hersteller doch sehr unterschiedlich ist. Bei mir passen beispielsweise Scarpa, Hanwag und Garmont nicht, obwohl diese sehr gut abschließen und La Sportiva in manchen Tests überholen. Doch wo ist der Unterschied? Wie entscheiden?

Vanoise - das Testgebiet
Vanoise – das Testgebiet

Zuerst empfehle ich den Fachhändler mit kompetenter Beratung wie bei Bergzeit. Berater ist wichtig – der Schuh muss schließlich passen und den Anforderungen entsprechen. Wenn wir von einem Verkäufer für Bergstiefel reden, verkauft dieser einem Laien einen Expeditionsschuh für 500 Euro. Ziel als Verkäufer erfüllt – als ehrlicher Berater durchgefallen würde ich sagen. Ein Wanderschuh/-stiefel sollte also nicht nur zu den Anforderungen, sondern auch zum Fuß passen. Und meist beschränkt sich dann auch schon mal die Auswahl. Wie gesagt, bei mir passen am Besten die La Sportiva und Lowa Schuhe. Scarpa und Garmont passen nicht optimal zu meinem schmalen Fuß. Und Hanwag möchte ich nicht mehr, da ich hier leider negative Erfahrungen bei der Haltbarkeit der Schuhe gemacht habe.

BytheWay: Inzwischen habe ich von La Sportiva Kletterschuhe, Zustiegsschuhe, leichte Bergstiefel und eben die getesteten Nepal Evo GTX in meinem Sortiment. Ach ja, die Nepal Evo Trek Version ist ebenfalls im Sortiment. Die Trekking Version ist eine gute Alternative, wenn doch eine leichtere, aber hochtourentaugliche Variante ausreichend ist. Mir blieben im Endeffekt der Lowa Weisshorn und der La Sportiva Nepal Evo GTX. Beide Schuhe passen mir hervorragend und sind beide mit einer wasserdichten Gore-Tex Membran ausgestattet. Kaum ein Gewichtsunterschied, trotz des verwendeten Leders. Sitz, Halt und Sohle ist bei beiden Schuhen hervorragend. So auch die Entscheidung verdammt schwer. Tendenziell wollte ich nicht schon wieder La Sportiva sondern Lowa eine Chance geben. Man hört nur Gutes über Qualität und Service. Zusätzlich ein bayrischer Hersteller – also durchaus einiges was dafür spricht. Beim Lowa Weisshorn hat dann ein kleiner aber entscheidender Punkt doch für den La Sportiva gesprochen. Das war die Schuhspitze des Weisshorn (vielleicht bin ich da etwas komisch, mag sein). Die Sohle ist durch das eingearbeitete Karbon sehr leicht und fest. Bestens. Was mich irritiert ist die Tatsache, dass Sohle und Schuhspitze leicht links bzw. rechts versetzt sind.

Ich hatte keine Probleme hinsichtlich Festigkeit und Halt, allerdings hat mir die Zielgenauigkeit beim Setzen der Fußspitze im Fels gefehlt bzw. der Schnitt der Schuhfront hat mich irritiert. Sicher eine Gewöhnungssache, aber für mich der ausschlaggebende Unterschied bei der Auswahl. Daher habe ich mich letztlich für den La Sportiva entschieden.

Beim Härtetest und 6 Tagen Bergsteigen in Schnee, Eis und Fels habe ich die Entscheidung nicht bereut und kann für die nächsten Hochtouren einen zuverlässigen Begleiter zurückgreifen. Hinsichtlich der Wasserdichtigkeit kann ich den La Sportiva nur loben. Viele meiner Begleiter hatten wie angesprochen nach 2-3 Tagen durchweichte Schuhe, die dann auch erstmal nicht zu trocken waren. Ich konnte am Morgen dagegen in einen relativ trockenen Schuh „einsteigen“. Der Halt in Fels und Eis ist perfekt. Zu Bedenken, der Schuh ist ein echter Hochtourenschuh und nicht für Trekkingtouren geeignet. Da ist die Sohle zu steif und bietet wenig Abrolleffekt.

Fazit:
Der La Sportiva Nepal Evo war mir in 6 Tage Schnee, Eis und Fels ein treuer Begleiter. Ich hatte keinerlei Probleme mit Undichtigkeiten des Schuhwerks. Die eingearbeitete Gamasche hilft kurzzeitig, dennoch sollte eine herkömmliche Gamasche bei längerem gehen in Schnee verwendet werden. Steigeisenfest versteht sich von selbst. Den Schuh kann man durchaus empfehlen, auch wenn inzwischen sehr viele Weiterentwicklungen bei der Konkurrenz das Feld hat dichter werden lassen. Eine echte Veränderung habe ich nicht feststellen können. Letztlich gilt immer – anprobieren. Nicht jedem passen die Modelle von La Sportiva.

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Hochtour in Salzburg (Hohe Dock, 3348m), Hohe Tauern

Wir starten unsere Hochtour von der Oberwalder Hütte, in der Glocknergruppe auf einen von Gletschern umgebenen Gipfel, die Hohe Dock. Eine tolle Aussicht auf den Nachbargipfel, das Großen Wiesbachhorn mit seinen steilen Nordflanken macht einen Besuch lohnenswert. Ebenso der schöne Glocknerblick bietet natürlich ein Highlight auf der Tour.

Hohe Dock über Bockkarkees
Hohe Dock über Bockkarkees

Die hohe Dock selbst ist aus dunklem, teilweise recht bröseligen Schieferartigem Gestein gebildet. Dadurch haben sich im Lauf der Jahrmillionen sehr interessante Formen herausgewaschen, welche die Hohe Dock unverwechselbar kennzeichnen. Wir starten also auf der Oberwalder Hütte und queren das südl. Bockkarkees (auch Wasserfallwinkelkees) Richtung Bockkarscharte auf ca. 3100m Höhe. Von hier geht es weiter über das hier spaltenarme Bockkarkees auf eine gut sichtbare Firnrinne zwischen dem Barenkopf und der hohen Dock. In dieser Rinne steigen wir hinauf zur Bockscharte, über die sowohl der Bärenkopf als auch die Hohe Dock leicht erreicht werden können. Von der Bockscharte haben wir den ersten Blick auf das Wiesbachhorn, welchen manchmal auch als Konkurrenz zum Großglockner angesehen wird. Der Großklockner ist eindeutig höher, doch bietet das Wiesbachhorn eine tolle Gipfelform und steil abfallende Flanken. Nachdem wir eine kurze Pause mit stärkenden und leckeren Snacks an der Bockscharte genossen haben, gehen wir nach rechts die letzte halbe Stunde Richtung Hohe Dock. Der letzte Anstieg ist teilweise

steile Firnrinne zur Bockkarscharte
steile Firnrinne zur Bockkarscharte

mit Fixseilen versichert, die aber teilweise lose sind. Daher gilt es, sich nicht blind auf das Fixseil zu verlassen. Nach einer halben Stunde unschwieriger Kletterei im I. Grad ist der Gipfel der Hohen Dock erreicht. Neben dem schönen, geschmiedeten Gipfelkreuz bieten der Großklockner, die Glockner Hochalpenstrasse (Nordrampe Fuschertörl), und das Wiesbachhorn tolle Ausblicke. Eingemummelt in meine Haglöfs Spitz Jacke, trotzt man dem windigen und kühlen Wetter und genießt die tolle Aussicht. Sogar die Lienzer Dolomiten blinzeln bei guter Sicht hinter den 3000ern der Schobergruppe (Durchquerung auf dem Wiener Höhenweg) hervor. Auch Hochkönig und Watzmann sind gegen Nordosten zu erkennen.

Den Abstieg beginnen wir in Südöstlicher Richtung über den Gipfelgrad der hohen Dock Richtung Hoher Gang. Auf halber Höhe (ca. 40 Min vom Gipfel entfernt) biegen wir auf einen Steig ab, der einem Sandband hinunter auf das Bockkarkees folgt. Ausgeschildert ist der Weg als Notweg bei Gewitter und kommt daher auch ohne Drahtseilversicherungen aus. Um Zurück zur Bockkarscharte zu gelangen, legen wir wieder unsere Gletscherausrüstung an und queren erneut das Kees. Diesmal ist mit mehr Spalten zu rechnen und entsprechendes Verhalten sinnvoll. Istgesamt ist der Aufstieg zur hohen Dock eine schöne Tour, die in ca. 6-8 Stunden gemütlich gegangen werden kann.

Panorama Hohe Dock
Panorama Hohe Dock

Ausrüstung: Gletscherausrüstung, eventl. Klettersteigausrüstung, entsprechende Kleidung.

Alternative: Von Ferleiten über die Schwarzenberghütte. Allerdings mehr als 2000hm gilt es hier zu überwinden und daher nur für konditionsstarke Bergwanderer zu empfehlen. Auf diesem Weg allerdings keine Gletscherberührung.

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Die Sonnenseite der Alpen – Südtirol. Ein Besuch der Ortler-Gruppe.

Der Ortler (italienisch Ortles) ist mit einer Höhe von 3.905 m der höchste Gipfel von Südtirol und ist eine neben dem Kirchhturm im Reschensee wohl die Hauptattraktionen im südtiroler Vinschgau.Wir haben den Nationalpark Stilfser Joch im Winter besucht und waren verzaubert von der tollen Landschaft. Nicht nur im Winter mit zahlreichen Skitouren und schneesicheren Skigebieten am Ortler wie der schneesicheren Ortler Skiarena in Sulden oder dem kleinen aber feinen Skigebiet in Trafoi, sondern auch im Sommer bieten sich rund um das Stilfser Joch zahlreiche Freizeitmöglichkeiten.

Der Nationalpark Stilfser Joch zählt zu den größten und interessantesten Schutzgebieten Europas. Im Herzen der Zentralalpen gelegen umfasst er eine Fläche von ca. 135.000 ha. Er schließt das gesamte Gebirgsmassiv Ortler-Cevedale mit seinen Nebentälern ein, berührt im Norden den Schweizer Nationalpark Engadin und grenzt im Süden an den Regionalpark Adamello in der Lombardei. Dieses Gebiet wurde im Jahre 1935 zum Nationalpark erklärt, um die Landschaft, die Pflanzen und die Tierwelt zu schützen. Vom vergletscherten Hochgebirge (Ortler – 3905 m) über Almen und Hangterrassen bis hinab zu den Talböden (Latsch – 650 m) weist der Nationalpark Stilfser Joch alle alpinen Formenelemente auf.

Wir sind in dem Gasthof Sonne in Stilfs abgestiegen und können es nur weiteremplehlen. Neben ordentlichen Zimmern bietet der Gasthof bei moderaten Preisen eine nette Wellnesslandschaft mit Sauna und ein sagenhaftes Essen mit mind. 5 Gängen. Auch die Wirtsleute sind super nett und man fühlt sich gleich sehr wohl. Als Ausgangspunkt für Wanderungen oder Skitouren bietet sich Stilfs auch sehr gut an. Wer nicht gleich eine Gletschertour in der Ortler-Cevedale-Gruppe plant, kann mit Gipfelzielen wie dem Piz Chavalatsch oder dem Piz Sielva sehr schöne, aussichtsreiche Touren unternehmen. Mit ca. 2700 m Seehöhe ist das Ganze auch relativ Schneesicher.

Anbei habe ich ein Paar Panoramabilder aufbereitet. Es würde mich freuen, wenn jemand im Sommer schon in der Region war und ein paar nette Bilder präsentieren kann.

Ortler-Panorama
Ortler-Gruppe in Südtirol
Ortler-Gruppe in Südtirol
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Schrankogel (3496 m) – eine wunderschöne Hochtour im Ötztal

Ausgangspunkt: Gries im Sulztal (1599m) – Parkplatz
Endpunkt: Gries im Sulztal (1599m) – Parkplatz
Höhendifferenz: ca. 1900 hm

Gipfelgrat am Schrankogel
Gipfelgrat am Schrankogel

Gehzeiten: ca. 6 Stunden im Aufstieg, 5,5 Stunden im Abstieg
(ca. 1,5 Stunden bis zur Amberger Hütte. Danach ca. 4,5 Stunden bis zum Gipfel)
Angabe für stressfreie Bergfreunde – Bergsportler sind sicher schneller 😉
Alternativrouten: Anstieg über den Ostgrat bzw. über den Südwestgrat (unbedingt Hüttenwirt vorher fragen, besonders im Frühsommer-Schneelage!)

Hütte: Amberger Hütte Sektion Amberg des DAV
Verpflegung: selbst mitnehmen für ein Frühstück am Hoachen Egga. In der Hütte gibt es erst ab 7:00 Frühstück. Wer erst ab 7:00 loslegen möchte kann die Halbpension inkl. Lunchpaket nutzen.
Ausrüstung: normale Ausrüstung für Bergtouren, bei vereistem Gipfelkamm zum Schrannkogel eventl. Pickel.

Anforderungen: gute Kondition, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit unbedingt erforderlich. Es empfiehlt sich die Tour als zwei Tages-Tour zu planen. Kletterstellen I im Fels;
Besonderheiten: super Aussicht – Kamera nicht vergessen; Bademöglichkeiten bei der Hütte vorhanden
Kartenmaterial: Alpenvereinskarte „Stubaier Alpen / Hochstubai“, Nr.: 31/1, 1:25 000

Beschreibung der Bergtour zum Schrankogel:
Vom Parkplatz in Gries im Sulztal (Anfahrt über Längenfeld/am Ortseingang links abbiegen) geht’s über den gut markierten Forstweg (der auch mit dem Fahrrad befahren werden kann) zur Amberger Hütte. Von dort folgt man dem Weg Nr. 131, welcher zunächst über eine Brücke auf die linke Seite des Bachs und weiter ziemlich flach in Richtung Süden führt. Wir folgen weiter dem gut markierten Weg, der nach einiger Zeit über einen steilen Rücken Richtung Osten führt bis wir nach ca. einer Stunde Gehzeit eine Abzweigung erreichen. Hier muss man sich für den Ost- bzw. Südwestanstieg entscheiden. Wir beschreiben in weiterer folge den Südwestanstieg Dazu biegen wir in Richtung Nord ab und folgen dem Steig zum Hoachen Egga (2700m). Anschließend geht es richtig steil, erst durch loses Gestein und anschließend durch Fels und Schnee bis zum Gipfel. Der Gipfel liegt exponiert, d.h. das letzte Stück zum Gipfel ist zwar flach aber ziemlich luftig.

Bilder der Hochtour zum Schrankogel (über Amberger Hütte)

GPS Karte & Höhenprofil (Download GPS-Track unten):

GPS-Track zum Download: Amberger_Schrankogl

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Hochtour: Schwarzenstein, Zillertal – herrliches Panorama, wenig schwer

Es war mal wieder überfällig – mit einer acht Mann und Frau starken Truppe haben wir uns aufgemacht, zu der Hochtour am Schwarzenstein (Download GPS-Track am Textende). Wir haben uns eine eher leichte Tour ausgesucht – da wir in diesem Jahr noch keine Hochtour unternommen hatten und weil wir bei acht Leuten mit unterschiedlicher Erfahrung niemanden überfordern wollten.

Die gesammte Tour (mit Übernachtung auf der Berliner Hütte) umfasst ca. 2100hm. Ausgangspunkt ist der Parkplatz bei Gasthaus Breitlahner. Von dort geht es durch ein wunderschönes Tal, den Zemmgrund. Super schön! Vom Tal benötigt man ungefähr 3 Stunden bis zur Berliner Hütte (knapp 2060m). Wer die urige Berliner Hütte (denkmalgeschützt!) nicht kennt, sollte bei Gelegenheit unbdeingt mal hin und sich das anschauen. Kulinarisch nicht schlecht, aber architektonisch absolut ein Highlight und sehenswert.

Wir sind dann bereits um 6 Uhr gestartet, nachdem uns die freundlichen Hüttenwirte das Frühstück schon etwas früher zubereitet hatten. Danke dafür! Von der Hütte geht der einfach zu erkennende Weg Richtung Osten an der linken Talhälfte entlag. Bald sieht man auf der rechten Seite das heutige Tagesziel: den Hochtourengipfel Schwarzenstein. Wie gesagt, derWeg ist einfach zu finden, eine Abzweigung durch einen Wegzeiger gut markiert. Wir haben uns gewundert, dass es doch verhältnismäßig ruhig war – lassen doch die Schilder auf einen vielbegangenen Weg schließen. Viele scheint die weite Strecke doch abzuschrecken.

Spannender wird die Tour bei ca. 2800m, als ein paar steilere Rinnen bis zum Gletscherfuß überwunden werden müssen. Herausforderung ist nur die morgenliche Vereisung der Wasserläufe. Ab Gletscherfuß auf 2900 legen wir die Steigeisen an. Da der Gletscher bereits blank ist, gehen wir ohne Seil die gleichmäßig steile Gletscherzunge bis auch ca. 3100m. Trotzdem gilt es auf Spalten zu achten und man sollte sich auf der linken Hälfte des Gletschers bewegen. Danach geht es durch Firn über eine relativ Ebene Gletscherfläche und eine Firnflanke bis kurz unterhalb des Gipfels (Anseilen wg. Spalten!). Die letzten 50m zum Gipfel sind einfache Blockkletterei im Ier Bereich. Der Gipfel selbst bietet eine tolle Aussicht über die Zillertaler Bergwelt und das Südtiroler Ahrntal und Sand in Taufers.



Der Abstieg ist gleich wie der Aufstieg – allerdings ohne erneute Übernachtung auf der Hütte. Kontitionel ist die Tour anspruchsvoll, ansonsten einfach.

Download GPX – Schwarzenstein_Hochtour

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mittelschwere Hochtour: östl. Simonyspitze (3476m , Venedigergruppe)

Nein, mit meinem Vornamen haben die Simonyspitzen erstmal nichts zu tun. Definition Wikipedia: Die Simonyspitzen sind zwei Berggipfel in der Venedigergruppe in den österreichischen Zentralalpen. Sie liegen im Nationalpark Hohe Tauern auf der Grenze zwischen den österreichischen Bundesländern Osttirol und Salzburg. Ihren Namen erhielten sie in der Sitzung des Oesterreichischen Alpenvereins vom 15. März 1865 auf Antrag des Kartografen Franz Keil. Er wollte damit den Geografen und Alpenforscher Friedrich Simony ehren (siehe Wikipedia). Add to Flipboard Magazine.

Östl. Simonyspitze
Östl. Simonyspitze

Daher klang die östl. Simonyspitze nach einer sehr interessanten, vorallem nicht überbevölkerten Tour. Am nahen Venediger sollten gerade mitten in der Ferienzeit die Leute nach in diesem Sommer häufigen Schlechtwetterperioden sicher in 3er Reihen aufsteigen. Ausgangspunkt ist das schöne Virgental in Osttirol. In Matrei geht es durch Prägraten bis ans Ende des Tales (Stroken, Parkplatz Gebühren 8 Euro / 2 Tage). Von dort geht es über die bewirtschaftete Stoanalm im steiler in das malerische Mauerertal bergwärts. Erst einem Fahrweg folgend und nach der Seilbahnstation der Essener-Rostocker Hütte (Materialtransport) rechts auf einen unscheinbaren Steig. Auf ca. 2000 Meter gelangen wir auf eine Hochebene mit einer Jagdhütte (der Jäger kam uns mit einem Murmeltier entgegen). Wir machen nur eine kurze Pause, da am Horizont schon wieder Regen und Schneewolken ihr Unwesen treiben. Mit Blick auf die Hütte und die letzten 100hm vor Augen holt uns dann auch der Graupelschauer ein – nicht unbedingt notwendig!.

Simonyspitze - EssenRostocker Hütte
Simonyspitze – EssenRostocker Hütte

Nach einer kurzen Stärkung und Erleichterung des Gepäcks machen wir uns noch auf zum Rostocker Eck auf 2700m. Die Sonne scheint inzwischen auch wieder und ich beschließe die Kurzen Hosen vorerst anzulassen. Leider hatte uns dann recht schnell wieder der Schneeschauer im Visier. Daher hatte sich die Tour dann doch beschleunigt. Dennoch war es eine schöne Rundtour (Südseitiger Anstieg, Abstieg auf der Nord-Ostseite und Umrundung des Rostocker Ecks). Alles in Allem eine schöne Eingehtour für die Simonyspitze.



Tour zur Simonyspitze:

Ein Vorteil des kühlen Wetters: ein frühes aufstehen war nicht notwendig, daher sind wir gemütlich um 7.30 Uhr aufgebrochen. Da es doch einige kräftige Schneeschauer gegeben hatte lag einiges an Neuschnee, besonders ab ca. 3000m Meter hatten wir doch ca. 20 – 30 cm davon mit einem relativ instabilien Untergrund. Der Aufstieg bis ca. 3000m ist relativ einfach und auf gutem Weg zu erreichen. Danach wird der Anstieg steiler und aufgrund des Schnees etwas anspruchsvoller. Nach einem ersten (von 2) steileren Schneefeldern gibt es einen ca. 20 Meter hohen Felsaufschwung. Wir hatten das Glück uns an dem Seil der Vorsteigenden Gruppe mit anhängen zu dürfen (Danke an die Wörgl / Wildschönau Alpenvereinstruppe). Dadurch ging der Felsaufschwung schnell und unproblematisch. Ansonsten muss man ein wenig suchen, um die richtigen Linie zu finden (es empfiehlt sich eher in Aufstiegsrichtig links zu suchen). Rechts ist das Schneefeld recht steil.

Nach der Felsstufe kommt erneut ein Schneefeld und eine kurze Felspassage. Oberhalb erreichen wir dann den Simonygletscher auf ca. 3250m. Da es danach über den Gletscher geht, kann man sich durchaus anseilen. Bis zum Gipfel der Simonyspitze haben wir aber keine weiteren Schwierigkeiten und so kann man durchaus schon einen Panoramablick riskieren. Von Glocker, Venediger, Dreiherrenspitze und den Dolomiten mit den 3 Zinnen in der Entfernung haben wir ein traumhaftes Panorama, da die Simonyspitze doch recht alleine stehen und so den Fernblick nach Italien ermöglichen.

Zeitbedarf: ca. 3,5 – 4 Stunden Aufstieg (je nach Überwindung der Felsstufen)
AV-Karte: Venedigergruppe
Unterkunft: Essener-Rostocker-Hütte (Reservieren, da viele den Venediger-Höhenweg machen)

Fazit: relativ wenig begangene, sehr aussichtsreiche Tour mit einigem konditionellen Aufwand. Bei entsprechenden Bedingungen recht einfache Hochtour.

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Hochtour: Großvenediger (Hohe Tauern) – Massenveranstaltung?

Venedigerhaus
Venedigerhaus

Wenn man von Mittersill durch den Felbertauerntunnel Richtung Matrei fährt, zweigt ca. 800m nach dem Tunnelausgang eine Straße nach Inner- und Außergschlöß ab. Dies ist auch der Ausgangspunkt für die Besteigung des Großvenedigers über die Prager Hütte. Landschaftlich ist das sicher die schönste der drei Anstiegsmöglichkeiten des Großvenedigers. Die beiden anderen Wege über die Kürsingerhütte und das Defreggerhaus dann zu empfehlen, wenn ich mit einer Gruppe und wenig Gletschererfahrung unterwegs bin. Dann sollte man sich eh einen Bergführer nehmen, da der Gletscher zwar einfach zu gehen ist, aber bei schlechter Sicht oder Schneeauflage sehr schnell aufgrund der zahlreichen Gletscherspalten gefährlich werden kann.

Warum aber Massenveranstaltung? Ganz einfach,unterhalb des Gipfelaufstieges treffen sich die drei Routen und zwischen 9-12 Uhr herrscht Hochbetrieb. Entsetzt haben mich Seilschaften eines Bergführers, der sage und schreibe 9 Leute an ein 30 Meter Seil gebunden hatte. Man kann nur sagen: im Entenmarsch auf den Berg gezerrt. Über den Sinn und Unsinn eine Seiles darf man gar nicht sprechen – auch wenn der Bergführer das Gelände sicher gut kennt finde ich sowas absolut verantwortungslos. Die nächste Überraschung beim Gipfelanstieg in Dreierreihen – eine Seilschaft mit geliehener Gletscherausrüstung: Steigeisen, Seil, Gurt und immerhin eine Eisschraube und ein Karabiner. Dazu ein Materialkarabiner, damit war die Eisschraube am Gurt befestigt. Sonstige Gletscheraurüstung: Fehlanzeige. Klar waren genug Leute am Gipfel um die Drei aus einer Spalte zu ziehen – aber sinnig ist das meiner Ansicht nicht. Selbst bekommen die sich nicht gerettet. So – jetzt gehe ich aber zur Tourenbeschreibung über – die abgesehen von den Erlebnissen im Gipfelbereich des Großvenedigers ein unvergssliches Erlebnis war.

Tourenbeschreibung:

Tag 1 – Innergschlöß – Neue Prager Hütte (2700m)

Morgenstund
Morgenstund

Ausgangspunkt zum Großvenediger also der Parkplatz in Außergschlöß. Hier kann man mit einem Pendeltaxi für 4 Euro p.P. (Parkplatz kostet ab 2 Tagen 10 Euro) nach Innergschlöß fahren. Zu Fuß benötigt man zwischen Außer- und Innergschlöß ca. 1 Stunde. Vonn Innergschlöß und dem netten Gasthaus Venedigerhaus geht es ca. 30 Minuten am Fluß entlang, bevor wir einen kleinen Pfad nach links aufsteigen (Richtung Auge Gottes, Venediger Höhenweg, Badener Hütte). Schneeler geht der Aufstieg über den direkten Weg zur Alten Prager Hütte und weiter zur neuen Prager Hütte. Wenn man Zeit hat, sollte man den super schönen Abstecher wählen und zum Salzboden aufsteigen. Danach geht es über den Gletscherweg zur alten Prager Hütte. Es gibt auch einige Höhenmeter weiter eine Querung über die Gletscherzunge. Dies würde ich aber nur bei guten Verhältnissen empfehlen, da der erste Teil sehr viel Geröll enthält, bis man schließlich aufs Gletschereis kommt.

hier richtig?
hier richtig?

Bei der Alten Prager Hütte lohnt sich eine Rast mit herrlichem Blick aufs Rainerhorn, den hohen Zaun und den Kleinvenediger. Der Großvenediger ist leider noch hinter der Venedigerscharte versteckt. Von der alten Prager Hütte geht es ca. eine Stunde weiter zur neuen Prager Hütte, unserem heutigen Ziel. Insgesamt (Tag 1): Innergschlöß –> neuen Prager Hütte: ca. 3-4 Stunden und ca. 1000 hm.

Die neuen Prager Hütte hat uns sehr positiv überrascht – gutes Essen, ein nettes 4er Zimmer und angenehme Hüttenwirte haben uns positiv überrascht. Warum? Weil wir davor nicht so gute Kritiken der Prager Hütte gehört hatten. Kann ich aber nicht bestätigen, sondern wie gesagt positiv!

Tag 2 – Anstieg Großvenediger (3664m)- Abstieg Innergschlöß

Am nächsten Morgen starten wir eher gemütlich um 7 Uhr Richtung Gipfel des Großvenedigers. Die Gletscherausrüstung haben legen wir gleich bei der Hütte an (Gurte). Danach geht es durch Blockgelände ca. 1 Stunde bis zum Gletschereinstieg auf knapp 2950 m. Steigeisen gleich unbedingt ratsam, da der erste Aufschwung auf Blankeis (September) sehr steil ist. Anseilen schadet zu diesem Zeitpunkt auch nicht, da ich kurz darauf die ersten mächtigen Gletscherspalten quere und das Blankeis von den 10-20 cm Neuschnee der letzten Woche bedeckt ist. Daher nicht ungefährlich, wenn keine Spur vorhanden ist oder schlechte Sicht herrscht. Tragfähig sind die 20 cm höchstens am frühen Morgen. Wir folgen der gut sichtbaren Spur – wechslen nur einmal in eine versetzte Spur, da die Hauptspur direkt einer Spalte (unter dem Schnee) folgt. Zur Navigation ohne GPS (im Anhang): über das Schlattenkees vom Einstieg am Niederen Zaun zuerst Richtung Kleinvenediger, dann weiter RichtungRainertörl, das Schlatenkees queren. Auf ca. 3400m geht es dann direkt auf den Großvenediger zu und in einer Schleife links um den Sattel Richtung Gipfelanstieg. Der Gipfelgrad selbst war bei uns unschwierig, habe aber schön gehört, dass dieser je nach Schneelage Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert. Wie

Rainerhorn
Rainerhorn

ich schon beschrieben hatte, war am Gipfel anstehen angesagt, da nicht alle Leute Platz haben und mit Ihren Seilen beschäftigt waren 😉 Leider war das Gipfelkreuz wegen Reperaturarbeiten gerade umgelegt – freundliche Bergsteiger haben aber ein Ersatzkreuz aus zwei Haselnußästen gebaut. Danke an die unbelkannten Erbauer! Die Aussicht ist aber grandios – so verbringen wir fast eine Stunde oben am Gipfel, bis es uns zu kalt wird. Mit einer Stärkung im Bauch machen wir uns auf die 2000m Abstieg nach Innergschlöß. Der Abstieg folgt weitgehend der Aufstiegsspur und ist deshalb unschwierig. Nach einem Kuchen auf der Neuen Prager Hütte nehmen wir allerdings den direkten Abstiegsweg nach Innerschlöß und bewältigen so den Abstieg von der Neuen Prager Hütte nach Innergschlöß zum Venedigerhaus innerhalb von 2 Stunden.

Insgesamt eine tolle Zweitagestour – sicher ist es nicht zu erwarten, dass man auf der Tour alleine ist. Durch Routenwahl kann ich aber sehr wohl einen einsameren Aufstiegsweg suchen und die tolle Landschaft in vollem Zügen genießen. Als Hochtour muss man hier sicher mal gewesen sein!

GPX-Track: Innergschlöß – Neue Prager Hütte – Großvenediger (Bitte Beachten: Gletschertour, daher wird der Track bald nicht mehr gültig sein, beispielsweise durch Spalten, etc. Bitte immer die aktuellen Verhältnisse auf der Hütte ergfragen!)

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