Hier ein Beispiel für eine Packliste. Im Netz findet ihr zahlreiche Listen, Tips und Videos. Aber man sieht recht schnell, dass es nicht leicht ist, eine allgemein gültige Packliste festzulegen. Daher nehme ich dieses Video als Beispiel (nicht wertend, nur um die individuellen Anforderungen zu verdeutlichen). Was ich persönlich vermisse ist der Biwacksack (Notfall) und das Erste-Hilfeset, welches bei mir immer im Rucksack ist. Es gibt fertige und gute Erste-Hilfe Sets für Bergsteiger von verschiedenen Anbietern. Es sollte leicht und vielseitig sein. Ich verwende lieber ein individuelle gepacktes (Zusätzlich ein AddOn für die Kids), damit ich Sommer wie Winter richtig ausgestattet bin. Beispielsweise führe ich ein SAM® SPLINT mit, was günstig und super praktisch ist. Alles weitere sind eher übliche Verbandszubehör und eine Maske inkl. Handschuhe (Corona).
Kleidung ist im Herbst extrem wichtig. Auf dem Berg ist es bereits kalt. Daher verschiedene Layer bitte beachten. Dafür die Eisaxt lieber zuhause lassen. Steigeisen gerne einpacken, bitte vorher auf die jeweilige Schuhgröße anpassen. Gute Handschuhe (Dünne Softshellhandschuhe und robuste Lederhandschuhe präferiert). Lederhandschuhe sind bei mir Standard, da sehr praktisch bei Nässe und auch bei Klettersteigen, Seilstellen, etc..
Folgende Dinge sind bei mir immer im Rucksack:
leichte Handschuhe (Softshell – besser Leder oder anderes griffiges Material)
Mütze oder Stirnband
Stirnlampe
T-Shirt
warmer Pullover oder Zipper
Wind & Wetterschutz (Goretex bei mir, muss aber nicht)
Sonnenbrille & Sonnencreme
Energieriegel und Schokolade
Erste Hilfe Set (inkl. SAM Splint)
Trinken
Taschenmesser
Telefon (mit geladenem Akku)
Notfall-Biwaksack
Taschentücher
Optional (je nach Tour – bspw. im Wilden Kaiser ist oftmals ein Helm extrem wertvoll):
Karte (Offline Digitalkarte)
Leichtsteigeisen
Wanderstöcke
Zweithandschuhe / Klettersteighandschuhe
Gurt / Klettersteigset
Helm (teilweise wichtiger als Gurt)
Dazu ist die Planung wie immer Wichtig, aber dazu im nächsten Beitrag mehr.
Das letzte Wochenende haben wir spontan genutzt, um vielleicht zur letzten Hochtour in diesem Jahr zu starten. So sind wir also zu sechst Samstag in der früh Richtung Stubaital aufgebrochen. Unser Ziel ist, nach einem gemütlichen Hüttenzustieg und dem kurzen Klettersteig „Wilde Wasser“ an der Sulzenauhütte, den Abend gemütlich ausklingen zu lassen. Sonntag haben wir dann eine lange Tour geplant und zwar startend an der Sulzenauhütte über den Lübecker Weg zum Wilden Freiger. Danach über den „Normalweg“ am Gamsspitzl vorbei zurück zur Sulzenauhütte und danach noch der Abstieg ins Tal. Alles in allem eine kalkulierte Tourenzeit von ca. 12 Stunden (inkl. Pausen). Also volles Programm.
Der Aufstieg zur Sulzenauhütte ist in 2 Stunden zu meisten, führt durch ein wunderschönes Hochtal an der Sulzenaualm vorbei, ist aber ansonsten eher unspektakulär. Daher will ich nur die folgende Tour zum Wilden Freiger beschreiben. Doch eines habe ich jetzt vergessen, den Klettersteig „Wilde Wasser“ direkt an der Sulzenauhütte. Dieser durchaus in 20 Minuten machbare Steig, bietet eine gemütliche Möglichkeit, sich auf die Tour vorzubereiten und einen gemütlichen Nachmittag zu verbringen. Anschließend haben wir noch ein wenig in dem Klettergarten der Sulzenauhütte trainiert, wie man mit Bergschuhen auch in anspruchsvollerem Gelände klettert. Doch jetzt zu Tour!
Tourenbeschreibung:
Wir starten vor Sonnenaufgang von der Sulzenauhütte über den Gletscherbach des Sulzenauferners nach Südwesten Richtung dem (sobald es hell ist) deutlich erkennbaren Moränenrücken. Vorbei an der blauen Lacke (Gletschersee) mit seinen zahlreichen Steinmänchen geht es nun steiler hinauf, außen um den Aussichtspunkt Hundsheim herum Richtung Gletscherzunge der Fernerstube. Die Fernerstube ist der Gletscher, der vom Aperen Freiger, dem Wilden Pfaff und dem Wilden Freiger eingeschlossen ist. Doch ziemlich erschreckend ist der Rückgang des Gletschers. Trotz einer ziemlich aktuellen Karte des Gebietes, befindet sich der Einstieg aufs Gletschereis erst deutlich hinter derm eingezeichneten Punkt. Jahreszeitlich bedingt beschließen wir, den Gletscher sogar noch ein wenig weiter zu umgehen und erst nach der Spaltenzone auf das Eis zu wechseln (auf ca. 2800m).
Anschließend gehen wir ca. 20 Minuten auf einfachem Gletschergelände Richtung Einstieg des Gipfelsteiges, der uns ca. 1,5 Stunden eine teils luftig, aber sehr interessante Gradkletterei beschert. Der Weg ist fast durchgehen sehr gut markiert. Einzig an der Gletscherzunge sind durch Steinschlag die Markierungen auf ca. 500 m nicht immer gut zu sehen. Der Steig zum Gipfel erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Technisch sind Kletterstellen im Grad I + II zu meistern. Bei guten Bedingungen unschwierig, aber man befindet sich eben über 3000m, daher sollte man immer mit starken Winden, Schnee oder Eisresten rechnen, die diese Stellen gleich schwerer werden lassen. Nach 1,5 Stunden erreichen wir den Gipfel und sind beeindruckt von dem herrlichen Panorama. Allerdings zieht ein starker Föhnwind auf, der einige bedrohliche Wolken von Süden her zu uns herüberdrückt. Einige Momente sieht es nach einem Wetterumschwung aus und wir beschließen, den Weg ins Tal in Angriff zu nehmen. Gute 2200 hm liegen vor uns. Und zumindest ca. 800 hm sind in nicht ganz einfachem Blockgelände mit kurzem Gletscherabschnitt zu meistern. Danach geht es auf einem ganz guten Weg Richtung Gamsspitzl, bevor der Weg Richtung Sulzenauhütte abzweigt und der Abstieg in einer steilen Rinne erfolgt.
Normalerweise liegt hier Schnee und man kann bequem in der Rinne nach unten „fahren“. Wir mussten allerdings mühsam über das brüchige Blockgelände absteigen, da von dem Schneefeld nur noch Reste vorhanden waren. Auf dem Weg zur Sulzenauhütte kommt nochmal der Wilde Freiger ins Blickfeld und bietet den vermutlich eindrucksvollsten Blick auf den Gipfel. Schon ziemlich Müde erreichen wir die Sulzenauhütte und stärken uns nochmal mit einem Kaffe und Kuchen, bevor es dann zurück zum Auto auf 1600m geht. Zusammengefasst eine tolle Tour mit allen Schwierigkeiten, Gletscherberührungen und konditionellen Anforderungen.
Wir starten unsere Hochtour von der Oberwalder Hütte, in der Glocknergruppe auf einen von Gletschern umgebenen Gipfel, die Hohe Dock. Eine tolle Aussicht auf den Nachbargipfel, das Großen Wiesbachhorn mit seinen steilen Nordflanken macht einen Besuch lohnenswert. Ebenso der schöne Glocknerblick bietet natürlich ein Highlight auf der Tour.
Die hohe Dock selbst ist aus dunklem, teilweise recht bröseligen Schieferartigem Gestein gebildet. Dadurch haben sich im Lauf der Jahrmillionen sehr interessante Formen herausgewaschen, welche die Hohe Dock unverwechselbar kennzeichnen. Wir starten also auf der Oberwalder Hütte und queren das südl. Bockkarkees (auch Wasserfallwinkelkees) Richtung Bockkarscharte auf ca. 3100m Höhe. Von hier geht es weiter über das hier spaltenarme Bockkarkees auf eine gut sichtbare Firnrinne zwischen dem Barenkopf und der hohen Dock. In dieser Rinne steigen wir hinauf zur Bockscharte, über die sowohl der Bärenkopf als auch die Hohe Dock leicht erreicht werden können. Von der Bockscharte haben wir den ersten Blick auf das Wiesbachhorn, welchen manchmal auch als Konkurrenz zum Großglockner angesehen wird. Der Großklockner ist eindeutig höher, doch bietet das Wiesbachhorn eine tolle Gipfelform und steil abfallende Flanken. Nachdem wir eine kurze Pause mit stärkenden und leckeren Snacks an der Bockscharte genossen haben, gehen wir nach rechts die letzte halbe Stunde Richtung Hohe Dock. Der letzte Anstieg ist teilweise
mit Fixseilen versichert, die aber teilweise lose sind. Daher gilt es, sich nicht blind auf das Fixseil zu verlassen. Nach einer halben Stunde unschwieriger Kletterei im I. Grad ist der Gipfel der Hohen Dock erreicht. Neben dem schönen, geschmiedeten Gipfelkreuz bieten der Großklockner, die Glockner Hochalpenstrasse (Nordrampe Fuschertörl), und das Wiesbachhorn tolle Ausblicke. Eingemummelt in meine Haglöfs Spitz Jacke, trotzt man dem windigen und kühlen Wetter und genießt die tolle Aussicht. Sogar die Lienzer Dolomiten blinzeln bei guter Sicht hinter den 3000ern der Schobergruppe (Durchquerung auf dem Wiener Höhenweg) hervor. Auch Hochkönig und Watzmann sind gegen Nordosten zu erkennen.
Den Abstieg beginnen wir in Südöstlicher Richtung über den Gipfelgrad der hohen Dock Richtung Hoher Gang. Auf halber Höhe (ca. 40 Min vom Gipfel entfernt) biegen wir auf einen Steig ab, der einem Sandband hinunter auf das Bockkarkees folgt. Ausgeschildert ist der Weg als Notweg bei Gewitter und kommt daher auch ohne Drahtseilversicherungen aus. Um Zurück zur Bockkarscharte zu gelangen, legen wir wieder unsere Gletscherausrüstung an und queren erneut das Kees. Diesmal ist mit mehr Spalten zu rechnen und entsprechendes Verhalten sinnvoll. Istgesamt ist der Aufstieg zur hohen Dock eine schöne Tour, die in ca. 6-8 Stunden gemütlich gegangen werden kann.
Alternative: Von Ferleiten über die Schwarzenberghütte. Allerdings mehr als 2000hm gilt es hier zu überwinden und daher nur für konditionsstarke Bergwanderer zu empfehlen. Auf diesem Weg allerdings keine Gletscherberührung.
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Ausgangspunkt: Gries im Sulztal (1599m) – Parkplatz Endpunkt: Gries im Sulztal (1599m) – Parkplatz Höhendifferenz: ca. 1900 hm
Gipfelgrat am Schrankogel
Gehzeiten: ca. 6 Stunden im Aufstieg, 5,5 Stunden im Abstieg
(ca. 1,5 Stunden bis zur Amberger Hütte. Danach ca. 4,5 Stunden bis zum Gipfel)
Angabe für stressfreie Bergfreunde – Bergsportler sind sicher schneller 😉
Alternativrouten: Anstieg über den Ostgrat bzw. über den Südwestgrat (unbedingt Hüttenwirt vorher fragen, besonders im Frühsommer-Schneelage!)
Hütte: Amberger Hütte Sektion Amberg des DAV Verpflegung: selbst mitnehmen für ein Frühstück am Hoachen Egga. In der Hütte gibt es erst ab 7:00 Frühstück. Wer erst ab 7:00 loslegen möchte kann die Halbpension inkl. Lunchpaket nutzen. Ausrüstung: normale Ausrüstung für Bergtouren, bei vereistem Gipfelkamm zum Schrannkogel eventl. Pickel.
Anforderungen: gute Kondition, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit unbedingt erforderlich. Es empfiehlt sich die Tour als zwei Tages-Tour zu planen. Kletterstellen I im Fels; Besonderheiten: super Aussicht – Kamera nicht vergessen; Bademöglichkeiten bei der Hütte vorhanden Kartenmaterial: Alpenvereinskarte „Stubaier Alpen / Hochstubai“, Nr.: 31/1, 1:25 000
Beschreibung der Bergtour zum Schrankogel:
Vom Parkplatz in Gries im Sulztal (Anfahrt über Längenfeld/am Ortseingang links abbiegen) geht’s über den gut markierten Forstweg (der auch mit dem Fahrrad befahren werden kann) zur Amberger Hütte. Von dort folgt man dem Weg Nr. 131, welcher zunächst über eine Brücke auf die linke Seite des Bachs und weiter ziemlich flach in Richtung Süden führt. Wir folgen weiter dem gut markierten Weg, der nach einiger Zeit über einen steilen Rücken Richtung Osten führt bis wir nach ca. einer Stunde Gehzeit eine Abzweigung erreichen. Hier muss man sich für den Ost- bzw. Südwestanstieg entscheiden. Wir beschreiben in weiterer folge den Südwestanstieg Dazu biegen wir in Richtung Nord ab und folgen dem Steig zum Hoachen Egga (2700m). Anschließend geht es richtig steil, erst durch loses Gestein und anschließend durch Fels und Schnee bis zum Gipfel. Der Gipfel liegt exponiert, d.h. das letzte Stück zum Gipfel ist zwar flach aber ziemlich luftig.
Bilder der Hochtour zum Schrankogel (über Amberger Hütte)
Es war mal wieder überfällig – mit einer acht Mann und Frau starken Truppe haben wir uns aufgemacht, zu der Hochtour am Schwarzenstein (Download GPS-Track am Textende). Wir haben uns eine eher leichte Tour ausgesucht – da wir in diesem Jahr noch keine Hochtour unternommen hatten und weil wir bei acht Leuten mit unterschiedlicher Erfahrung niemanden überfordern wollten.
Die gesammte Tour (mit Übernachtung auf der Berliner Hütte) umfasst ca. 2100hm. Ausgangspunkt ist der Parkplatz bei Gasthaus Breitlahner. Von dort geht es durch ein wunderschönes Tal, den Zemmgrund. Super schön! Vom Tal benötigt man ungefähr 3 Stunden bis zur Berliner Hütte (knapp 2060m). Wer die urige Berliner Hütte (denkmalgeschützt!) nicht kennt, sollte bei Gelegenheit unbdeingt mal hin und sich das anschauen. Kulinarisch nicht schlecht, aber architektonisch absolut ein Highlight und sehenswert.
Wir sind dann bereits um 6 Uhr gestartet, nachdem uns die freundlichen Hüttenwirte das Frühstück schon etwas früher zubereitet hatten. Danke dafür! Von der Hütte geht der einfach zu erkennende Weg Richtung Osten an der linken Talhälfte entlag. Bald sieht man auf der rechten Seite das heutige Tagesziel: den Hochtourengipfel Schwarzenstein. Wie gesagt, derWeg ist einfach zu finden, eine Abzweigung durch einen Wegzeiger gut markiert. Wir haben uns gewundert, dass es doch verhältnismäßig ruhig war – lassen doch die Schilder auf einen vielbegangenen Weg schließen. Viele scheint die weite Strecke doch abzuschrecken.
Anlegen der Steigeisen
Erster Gletscherkontakt auf der Route
weite, ebene Gletscherfläche.
Gletscher ist sehr einfach. Bei uns fast bis oben blank und daher gut bis oben ohne Seil zu gehen.
Spanende Blockkleterei am Gipfel des Schwarzenstein
Hochtour Schwarzenstein – Zilltertaler Alpen via Berliner Hütte
Spannender wird die Tour bei ca. 2800m, als ein paar steilere Rinnen bis zum Gletscherfuß überwunden werden müssen. Herausforderung ist nur die morgenliche Vereisung der Wasserläufe. Ab Gletscherfuß auf 2900 legen wir die Steigeisen an. Da der Gletscher bereits blank ist, gehen wir ohne Seil die gleichmäßig steile Gletscherzunge bis auch ca. 3100m. Trotzdem gilt es auf Spalten zu achten und man sollte sich auf der linken Hälfte des Gletschers bewegen. Danach geht es durch Firn über eine relativ Ebene Gletscherfläche und eine Firnflanke bis kurz unterhalb des Gipfels (Anseilen wg. Spalten!). Die letzten 50m zum Gipfel sind einfache Blockkletterei im Ier Bereich. Der Gipfel selbst bietet eine tolle Aussicht über die Zillertaler Bergwelt und das Südtiroler Ahrntal und Sand in Taufers.
Der Abstieg ist gleich wie der Aufstieg – allerdings ohne erneute Übernachtung auf der Hütte. Kontitionel ist die Tour anspruchsvoll, ansonsten einfach.
Daher klang die östl. Simonyspitze nach einer sehr interessanten, vorallem nicht überbevölkerten Tour. Am nahen Venediger sollten gerade mitten in der Ferienzeit die Leute nach in diesem Sommer häufigen Schlechtwetterperioden sicher in 3er Reihen aufsteigen. Ausgangspunkt ist das schöne Virgental in Osttirol. In Matrei geht es durch Prägraten bis ans Ende des Tales (Stroken, Parkplatz Gebühren 8 Euro / 2 Tage). Von dort geht es über die bewirtschaftete Stoanalm im steiler in das malerische Mauerertal bergwärts. Erst einem Fahrweg folgend und nach der Seilbahnstation der Essener-Rostocker Hütte (Materialtransport) rechts auf einen unscheinbaren Steig. Auf ca. 2000 Meter gelangen wir auf eine Hochebene mit einer Jagdhütte (der Jäger kam uns mit einem Murmeltier entgegen). Wir machen nur eine kurze Pause, da am Horizont schon wieder Regen und Schneewolken ihr Unwesen treiben. Mit Blick auf die Hütte und die letzten 100hm vor Augen holt uns dann auch der Graupelschauer ein – nicht unbedingt notwendig!.
Simonyspitze – EssenRostocker Hütte
Nach einer kurzen Stärkung und Erleichterung des Gepäcks machen wir uns noch auf zum Rostocker Eck auf 2700m. Die Sonne scheint inzwischen auch wieder und ich beschließe die Kurzen Hosen vorerst anzulassen. Leider hatte uns dann recht schnell wieder der Schneeschauer im Visier. Daher hatte sich die Tour dann doch beschleunigt. Dennoch war es eine schöne Rundtour (Südseitiger Anstieg, Abstieg auf der Nord-Ostseite und Umrundung des Rostocker Ecks). Alles in Allem eine schöne Eingehtour für die Simonyspitze.
Tour zur Simonyspitze:
Ein Vorteil des kühlen Wetters: ein frühes aufstehen war nicht notwendig, daher sind wir gemütlich um 7.30 Uhr aufgebrochen. Da es doch einige kräftige Schneeschauer gegeben hatte lag einiges an Neuschnee, besonders ab ca. 3000m Meter hatten wir doch ca. 20 – 30 cm davon mit einem relativ instabilien Untergrund. Der Aufstieg bis ca. 3000m ist relativ einfach und auf gutem Weg zu erreichen. Danach wird der Anstieg steiler und aufgrund des Schnees etwas anspruchsvoller. Nach einem ersten (von 2) steileren Schneefeldern gibt es einen ca. 20 Meter hohen Felsaufschwung. Wir hatten das Glück uns an dem Seil der Vorsteigenden Gruppe mit anhängen zu dürfen (Danke an die Wörgl / Wildschönau Alpenvereinstruppe). Dadurch ging der Felsaufschwung schnell und unproblematisch. Ansonsten muss man ein wenig suchen, um die richtigen Linie zu finden (es empfiehlt sich eher in Aufstiegsrichtig links zu suchen). Rechts ist das Schneefeld recht steil.
Nach der Felsstufe kommt erneut ein Schneefeld und eine kurze Felspassage. Oberhalb erreichen wir dann den Simonygletscher auf ca. 3250m. Da es danach über den Gletscher geht, kann man sich durchaus anseilen. Bis zum Gipfel der Simonyspitze haben wir aber keine weiteren Schwierigkeiten und so kann man durchaus schon einen Panoramablick riskieren. Von Glocker, Venediger, Dreiherrenspitze und den Dolomiten mit den 3 Zinnen in der Entfernung haben wir ein traumhaftes Panorama, da die Simonyspitze doch recht alleine stehen und so den Fernblick nach Italien ermöglichen.
Zeitbedarf: ca. 3,5 – 4 Stunden Aufstieg (je nach Überwindung der Felsstufen) AV-Karte: Venedigergruppe Unterkunft: Essener-Rostocker-Hütte (Reservieren, da viele den Venediger-Höhenweg machen)
Fazit: relativ wenig begangene, sehr aussichtsreiche Tour mit einigem konditionellen Aufwand. Bei entsprechenden Bedingungen recht einfache Hochtour.
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Familienwanderungen, Berg-, Kletter- und Skitouren für klein und groß im Chiemgau, dem bayrischen Voralpenland und Tirol.